Talya Lubinsky untersucht in ihren Arbeiten Stein als ein Material, durch das normatives Wissen und Praktiken rund um Gedenken und Erinnerung verkörpert und infrage gestellt werden. In der Ausstellung im Kunstverein Schwäbisch Hall werden zwei Werkgruppen gezeigt, die sich auf je unterschiedliche Weisen mit Fragen von Geschichte und Möglichkeiten, mit ihr umzugehen, beschäftigen.

„Melting Stone“ (2022) und „Marble Dust“ (2020) – die eine Werkgruppe entstand in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, die andere im Zusammenhang mit dem Mamelodi Friedhof in Südafrika, ein Ort, an dem Schwarze politische Gefangene bestattet wurden. Die poetischen und materiellen Qualitäten des Steins sind der gemeinsame Nenner der Arbeiten Lubinskys. In der Beschäftigung mit dem Material und den unterschiedlichen Bedeutungsschichten bieten sie zahlreiche Anknüpfungspunkte, um über Fragen von Erinnern und Gedenken, Gerechtigkeit und Solidarität nachzudenken.

Talya Lubinsky (*1988) erhielt ihren Master of Fine Arts an der University of Witwatersrand, Johannesburg, und arbeitet seit 2019 in Berlin. 2023 erhielt sie ein Stipendium für bildende Künstler*innen im Rahmen des Förderprogramms NEUSTART KULTUR.

Gezeigt von Natascha Häutle.